Informationen über Hoya
Bundesland: Niedersachsen
Samtgemeinde: Grafschaft Hoya
Postleitzahl: 27318
Webseite:
www.grafschaft-hoya.de
Eine kurze Beschreibung der Grafschaft Hoya aus dem Jahre 1832.
Langweilende Fläche weit und breit. Verwahre die Schuhe, daß dir der Sand nicht hineinlaufe, meide die Moore, daß du nicht gebanner werdest durch Versinkung. Nur an der Aller und Weser freundliche fruchtbare Marschen mit trefflichen Wiesen der dortigen Niederungen; aber auch Wassergefahr von dem Anschwellen beyder Flüsse in des Landes N.O.; daher stehen die Deiche (Dämme) an ihnen herauf bis gen Hoya. Dennoch greift die Fluth in der Nähe des Flußvereins oft so um sich, daß die erhabenen Orte wie Inseln erscheinen. Abwärts von der Weser ist dieses Ländchen ein trauriges Gemisch von Haide, Sand und Moor, sehr unfruchtbarer Natur. Karges Ackerland gibt die Geest und Haide; untergemischt liegen Holzungen und Weiden. Vielfältig glaubt man hier noch in die Wirthschaft des altsassischen Volks zu treten; in ganzen Strecken wohnt der Landmann noch in zerstreuten Hütten auf seinem Kamp, vorzüglich von der Weser durchs Amt Stolzenau bis ans westliche Ende der Grafschaft. - Der Mensch nährt sich dennoch hier ganz gut. Seine Erwerbsquellen sind Getreide- , Flachs-, Hanf- und Tabaksbau, die Zucht sehr guter Rinder und Rosse, der treuen kleinen Schafschnuke , die Bienenzucht; dazu kommen noch einige nicht überall gewöhnliche Gewerbe; sehr lebendig ist die Spinnerey und Leinweberey; dort zieht er als Frachtfuhrmann in die Welt; dort ist er Schiffszieher der vielen Weserschiffe; dort wandert er als Hollandsgänger zum Torfstechen und Grasmähen nach Holland. - Des Landes bequem zu führender Handel sendet hinaus die Erzeugnisse der Viehzucht , Pferde, Leinwand, Garn.
Kurze Uebersicht der merkwürdigen Orte.
Hoya, gesprochen Hoi-e, ein Weser-Flecken von 224 Häus. , 1730 E., mit Schloß und 5 Rittersitzen; der Ort hat eine Leinenlegge, verfertigt gute Klempnerarbeit, Seife und Lichter, treibt auch Landbau und Schifffahrt mit einem Bock, 2 Hinterhängen und einem Bullen; so nennt man Fahrzeuge der Weser.
Nienburg, Stadt an der Weser mit einer Steinbrücke, welche von 1715 bis 23 für 62,106 Thaler erbauet wurde. Der Ort hat 358 H., 3800 E., ein Schloß und war ehedem eine starke Vestung. In der Kirche ruhet der letzte Graf des Ländchens, sein Grab sagt: "Anno 1582 den 25. Febr. nach Elve Schlegen in der Nacht ist der wohlgeborne und edle Herr Otto Graff tho der Hoya und Brokhusen, der letzte des männlichen Geschlechts, anno 30 gebohren Gottsehlig entschlapen. - Es ist im Städtchen ein Zuchthaus; eine Lateinschule. Hauptgewerbe: Schifffahrt, Landbau, Getreidehandel, Brauerey.
Das Hoyaische Ober-Forstamt 1819 -
eine Liste der Förster
Hoya Dampfschifffahrt 1836
Ein Bremer Kaufmann berichtet
Über die Grafschaft Hoya und die Stadt Hoya stellen wir Transcripte interessanter Bücher zum Lesen zur Verfügung:
- Erlaß zum Meyer-Recht 1697 [3 Seiten] (lesen)
Herzog Georg Wilhelm (Georg I.), Fürst des Fürstentums Lüneburg, erlässt 1697 einen Beschluß zum Meyer-Recht (Original Wortlaut)
- Krankheit und Tod Georg I. 1727 [4 Seiten] (lesen)
Reisebegleiter und Arzt beschreiben die letzten drei Tage vor dem Tod Georg I. (Original Wortlaut)
- Medicinische Ortbeschreibung des Städchens Hoya [18 Seiten] (lesen)
Ein Arzt beschreibt im Jahre 1782 aus medizinischer Sicht die Gesundheit und die Lebensumstände in Hoya. Er gibt interessante Einblicke in seine damalige Arbeit.
- Das Pabstthum in der Grafschaft Hoya [7 Seiten] (lesen)
Der Superintendent von Nienburg (1762) beschreibt in einer Rede die Christianisierung der Grafschaft Hoya in interessanter Weise.
- Geographie und Verwaltung der Grafschaft Hoya (1786) [9 Seiten] (lesen)
Es wird die Ortslage, die Verwaltung in Quartiere und Ämter beschrieben sowie kirchliche Institutionen, Rittersitze, freie Höfe und Vorwerke.